Todesanzeigen

Todesanzeigen müssen neben inhaltlichen auch formalen Kriterien genügen. Da die Anzeigengröße maßgeblich den Preis bestimmt, muss man sich bei der Textgestaltung deutlich kürzer fassen als in einem entsprechenden Trauerbrief. Todesanzeigen werden in den Tageszeitungen als öffentliche Bekanntgabe des Todes veröffentlicht, während Trauerbriefe an ausgewählte, dem Verstorbenen auf unterschiedliche Art Nahestehende versendet werden. Trauerbriefe informieren die Angehörigen, Verwandte, Bekannte und Freunde über den Todesfall.

Ein Trauerbrief wird so gefaltet, dass die Schrift innen liegt.


Die Zeitungsanzeige sollte an dem Tag erscheinen, an dem auch die Trauerbriefe bei den angeschriebenen Personen eintreffen, es sei denn, die Familie möchte nur einen ausgewählten Personenkreis an der Beerdigung teilnehmen lassen, dann sollten die Briefe mit Angabe des Beerdigungstermins vorab verschickt werden.

Die Zeitungsanzeige sollte dann nach der Beerdigung mit folgendem oder ähnlichem Text erscheinen: "Die Beerdigung (oder Trauerfeier) hat im engsten Familien- und Freundeskreis stattgefunden." Diese Abwicklung sollte in der Familie genauestens überlegt werden, da sie leicht zu Unstimmigkeiten innerhalb der Familie und/oder des Freundeskreises führen kann, wenn der Eine mit einen Trauerbrief bedacht wird und ein Anderer nicht.

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Unbedingt beachtet und erwähnt werden müssen:

a) Name des Verstorbenen (der Geburtsname der Frau sollte auf jeden Fall erwähnt werden, wenn er weit gehend bekannt ist), zusätzlich Titel, die zum Namen gehören – wie z.B. der Doktortitel. Bei mehreren Titeln, beispielsweise Professor Dr. Dr. können alle aufgeführt werden, ebenso auch mit Zusätzen wie Dr. jur., Dr. med., Dr. h.c. Auch besondere Ehrungen oder Auszeichnungen wie: Trägerin des Bundesverdienstkreuzes – Inhaber des Verdienstordens des Landes... – Träger des Ehrenringes der Stadt... können mit aufgeführt werden, müssen aber nicht. Manchmal stellt sich die Frage, ob der Beruf der/des Verstorbenen erwähnt werden soll. Wenn dieser Beruf zur Persönlichkeit des Menschen gehört hat oder er/sie besonders stolz auf seinen/ihren Beruf war, sollte er erwähnt werden.

Zu vermeiden ist die Formulierung „Plötzlich und unerwartet verstarb heute mein lieber Mann Herr Friedrich Schneider.“ Die Ehefrau bezeichnet ihren Mann nicht als Herrn Friedrich Schneider. (Bei Firmennachrufen sieht das anders aus).

b) Das Datum des Todes und, wenn gewünscht, das Alter bzw. der Geburtstag der/des Verstorbenen. Das Alter oder der Geburtstag steht in den meisten Todesanzeigen. Diese Angabe ist allerdings eine individuelle Entscheidung.

c)Bei den Namen der Angehörigen ist es durchaus möglich, dass in der Zeitungsanzeige nur die Namen der engsten Angehörigen erscheinen, während im Trauerbrief auch die Namen der weiteren Angehörigen aufgeführt werden können. Erscheinen bei den Todesanzeigen nur die Namen der engsten Angehörigen, ist es durchaus üblich, dass zum Beispiel dazugeschrieben wird "Im Namen aller Angehörigen" oder "Im Namen der Hinterbliebenen" oder "und alle Angehörigen".

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Wenn alle Namen aufgeführt werden, sollte folgende Reihenfolge beachtet werden:
Bei Verstorbenen, die verheiratet waren, kommt zuerst der Name des Ehepartners, dann die Namen der Kinder dem Alter nach mit Schwiegerkindern, die Enkel- und Urenkelkinder, die evtl. noch lebenden Eltern und Schwiegereltern und dem Alter nach die Geschwister und Schwäger. Titel der Angehörigen, die zum Namen gehören, zum Beispiel der Doktortitel, können wie üblich vor den Namen gesetzt werden. Hat nur einer der Ehepartner einen Titel, sollte formuliert werden: "Dr. Bernd Müller und Barbara Müller" oder "Bernd Müller und Dr. Barbara Müller". Auf Titel kann in der Zeitungsanzeige oder im Trauerbrief auch verzichtet werden. Der Zusatz des Geburtsnamens ist ebenfalls möglich.

d) Die letzte Anschrift des/der Verstorbenen bzw. die Anschrift der Angehörigen.

e) Ort, Datum, Uhrzeit der Trauerfeier und, bei Katholiken, des Seelenamtes.
Wenn es dem Wunsche des/der Verstorbenen entspricht, kann geschrieben werden:

  • "Die Beerdigung hat im engsten Familienkreis stattgefunden."
  • "Die Beerdigung findet im engsten Familienkreis statt"


f)In manchen Regionen der Bundesrepublik ist es üblich, wegen der Kranz- und Blumenspenden unter die Anzeige den Namen des Bestattungsunternehmens zu setzen. Dieser Hinweis hilft, dass die Blumenspenden von den Floristen nicht ins Trauerhaus, sondern in das Bestattungsunternehmen gebracht werden, wo sie im Interesse der Angehörigen ordnungsgemäß der späteren Danksagungen wegen registriert werden. Das hilft auch den Angehörigen, da sie nicht nach Erscheinen der Todesnachricht von Floristen oder Bekannten mit telefonischen Nachfragen belastet werden.

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Beim Aufsetzen einer Traueranzeige sollte auf zu großspurige Worte verzichtet werden, die den wahren Schmerz meistens nicht ausdrücken können. Sachliche Aussagen klingen nicht nur glaubhafter, sondern das Einfache ist oft auch würdiger und angemessener. Wer Wert darauf legt, die Todesursache in der Anzeige oder dem Brief zu verdeutlichen, hat dazu verschiedene Möglichkeiten. Hier einige Beispiele für gebräuchliche Formulierungen:

  • nach kurzer, schwerer Krankheit
  • unerwartet
  • infolge eines Herzinfarktes
  • nach langer, schwerer Krankheit
  • nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden
  • durch ein tragisches Unglück
  • durch einen tragischen Verkehrsunfall (Segelunfall, Skiunfall, Flugzeugabsturz usw.)
  • nach unheilbarer Krankheit
  • In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von meinem lieben Mann und unserem guten Vater, der nach zwei Jahren an den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls gestorben ist.

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Statt besonderer Anzeige

Oft steht über einer Todesanzeige "Statt besonderer Anzeige". Folgende Gründe sprechen dafür:
1. Die Familie verschickt keine Trauerbriefe und somit ist die Zeitungsanzeige die einzige Bekanntmachung des Todesfalles.
2. Die Familie kennt nicht alle Anschriften der Freunde oder Bekannten des/der Verstorbenen.
Zu vermeiden ist der Ausdruck "Statt Karten", da bei einem Todesfall Beileidsbriefe verschickt werden und keine Karten. (Hinweis: Bei Danksagungen können auch Karten verschickt werden – hier wäre der Hinweis "Statt Karten" richtig.)
Die Bitte um eine Spende

Immer häufiger finden sich in Todesanzeigen und Trauerbriefen Zusätze, die den Wunsch der/des Verstorbenen nach einer Spende anstelle von Blumen und Kränzen zum Ausdruck bringen. Auch hierfür gibt es verschiedene gebräuchliche Formulierungen:

  • Anstelle freundlich zugedachter Blumenspenden bitten wir im Sinne der Verstorbenen um eine Überweisung für... (Angabe der Institution oder wohltätigen Vereinigung), Sparkasse Musterstadt, Kto-Nr. 1 234, BLZ 567 89.
  • Anstelle von Blumen bitten wir um eine Spende zugunsten behinderter Kinder des ...heimes in Musterstadt. Konto-Nr. 23 456 bei der Musterbank, BLZ 100 200 00. Vermerk: Friedrich Mustermann.
  • Auf Wunsch unserer lieben Verstorbenen kann anstelle von Blumen eine Spende für die ...Blindenmission e.V. auf das Spendenkonto Friedrich Mustermann, Konto-Nr. 12 34 5 678 bei der Sparkasse Musterstadt (BLZ 678 9 10), überwiesen werden.

Beileidsbezeigungen und Beileidsbesuche

In manchen Anzeigen finden wir den Zusatz: "Von Beileidsbezeigungen am Grabe bitten wir Abstand zu nehmen." Das ist theoretisch zwar möglich, aber in der Praxis auf dem Friedhof nur durchführbar, wenn die Angehörigen unmittelbar nachdem sie an das Grab getreten sind, den Friedhof verlassen. Man muss sich vorstellen, dass sich ansonsten die Situation ergäbe, dass die Trauergäste, die nach den Angehörigen an das Grab treten, ohne Gruß an diesen vorbeigehen müssten. Die gedruckte Bitte, von Beileids- oder Kondolenzbesuchen abzusehen, ist eigentlich eine doppelte Vorsichtsmaßnahme, da es in der heutigen Zeit keine offiziellen Besuchszeiten mehr gibt und somit jeder Besuch nur nach vorheriger Absprache stattfindet – natürlich auch ein Kondolenzbesuch.

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Weitere Beispiele von gebräuchlichen Zusätzen für die Todesanzeige/den Trauerbrief

  • ein Lebenskreis hat sich geschlossen
  • in Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied
  • erlöst von Schmerzen
  • geliebt und unvergessen
  • ein Leben voll Güte und Selbstlosigkeit ist vollendet
  • im gesegneten Alter von 91 Jahren starb (entschlief)
  • wenige Tage nach Vollendung ihres 82. Lebensjahres verstarb heute
  • nach einem erfüllten Leben
  • nach einem schaffensreichen Leben
  • wir trauern um...
  • heute in den späten Abendstunden


Auch das Wort "heute" kann in der Todesanzeige benutzt werden. Beispiel: "Heute entschlief unser lieber Vater". Man geht ja bekanntlich von dem Tag aus, an dem der Todesfall eingetreten ist, und veröffentlicht das entsprechende Datum.
Nachrufe von Firmen

Auch Nachrufe von Firmen, Behörden und Vereinen können in den Tageszeitungen veröffentlicht oder als Trauerbrief verschickt werden. Hierbei muss man darauf hinweisen, dass Nachrufanzeigen bei Tageszeitungen erheblich teurer sind als Familienanzeigen.
Zwei grundsätzliche Empfehlungen:

  • Familien- und Nachrufanzeigen sollten möglichst am selben Tag in der Tageszeitung erscheinen.
  • Das Wort "Nachruf" sollte nicht über der Anzeige stehen. Jeder, der diese Anzeige liest, sieht, dass es sich um einen Nachruf handelt.

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Was bei einem Nachruf beachtet und erwähnt werden sollte

1. Name des/der Verstorbenen (der Geburtsname der Frau sollte auf jeden Fall erwähnt werden, wenn er weit gehend bekannt ist). Alles, was über Titel in Familienanzeigen schon geschrieben wurde, gilt auch für Nachrufe, ebenso die Aussagen über besondere Ehrungen und Auszeichnungen. Hierbei ist auch möglich, Zusätze, wie beispielsweise “Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande”, nur in den Nachruf zu setzen und in der Familienanzeige wegzulassen. Im Gegensatz zu Familienanzeigen sollte nach traditioneller Auffassung beim Nachruf das Wort "Herr" oder "Frau" vor den Namen gesetzt werden.

2. Das Datum des Todes und, wenn gewünscht, das Alter bzw. der Geburtstag des/der Verstorbenen (siehe hierzu die Ausführungen bei "Familienanzeigen").

3. Ort, Datum, Uhrzeit der Trauerfeier und bei Katholiken des Seelenamtes. Wenn es dem Wunsch des/der Verstorbenen entspricht, so kann durchaus geschrieben werden: "Die Beerdigung hat im engsten Familienkreis stattgefunden" oder weitere mögliche Formulierungen, wie bei Familienanzeigen beschrieben.

4. Name der Firma, der Behörde/Institution bzw. des Vereins, die den Nachruf aufgibt. Beachtet werden sollte hierbei unbedingt, dass der Firmen-, Behörden-/Institutions- oder Vereinsname nicht größer oder auffälliger gesetzt wird als der Name des/der Verstorbenen.

5. Anschrift der Firma, die den Nachruf aufgibt. Bei Behörden oder Vereinen wird meistens keine Anschrift angegeben
Danksagungen

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Ca. drei bis vier Wochen nach dem Tode sollten sich die Hinterbliebenen für die Beileidsbezeigungen bedanken. Dafür gibt es folgende Möglichkeiten:

  • eine Danksagung in den Tageszeitungen
  • gedruckte Karten oder Briefe (wie Trauerbriefe)
  • beides


Man kann sich auch mit einem persönlichen; handgeschriebenen Brief bedanken, was allerdings bei einer großen Zahl von Beileidsbezeigungen kaum möglich ist. Die gedruckten Danksagungen für Beileidsbekundungen sollten nicht über eine Zeitungsanzeige mit der Überschrift "Statt Karten" erfolgen.
Es hat sich weit gehend durchgesetzt, dass Zeitungsanzeigen in Auftrag gegeben werden, wenn die nächsten Angehörigen den Bekanntenkreis des/der Verstorbenen nicht kennen und die Adressen nicht recherchieren können. Der Versand gedrucktee Danksagungen ist allerdings höflicher und persönlicher, zumal wenn die Empfänger der Danksagungen persönlich kondoliert haben. Auch beim Aufsetzen der Danksagung ist das Bestattungsunternehmen auf Wunsch der Angehörigen behilflich.

In den Bestattungsunternehmen liegen sowohl Textvorschläge als auch verschiedene Muster für Danksagungen aus. Die Angehörigen bedanken sich für die "Blumen- oder Kranzspenden" oder "für die Anteil nehmenden Zeilen" oder "für die herzliche Anteilnahme". Den anwesenden Bekannten bei der Trauerfeier dankt man, dass sie "dem Entschlafenen das letzte Geleit gaben". Der Text aller Danksagungen, ob bei Zeitungsanzeige, Karte oder Brief (wie Trauerbrief), sollte möglichst persönlich abgefasst sein, was nicht in allen Empfehlungen berücksichtigt wird. Besonders persönlich ist es, wenn die gedruckten Danksagungen persönlich unterschrieben werden oder wenn die persönliche Unterschrift gedruckt wird.
Beispiele für Danksagungstexte

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Im Text wird entweder zusammenfassend für die verschiedenen Beileidsbezeigungen gedankt, oder sie werden einzeln aufgezählt.

  • Allen, die sich in stiller Trauer mit uns verbunden fühlen und ihre liebevolle Anteilnahme auf so vielfältige Art zum Ausdruck brachten, danken wir von Herzen.
  • Allen, die beim Heimgang unserer lieben Verstorbenen ihre Anteilnahme und Verbundenheit auf vielfältige Art bekundeten, spreche ich meinen herzlichen Dank aus.
  • Es ist so schwer, einen lieben Menschen zu verlieren; es ist wohl tuend, so viel Anteilnahme zu empfangen. Dafür danken wir von Herzen.
  • Danke für das tröstende Wort, gesprochen oder geschrieben; für einen Händedruck, wenn Worte fehlten; für alle Zeichen der Liebe und Freundschaft; für ein stilles Gebet. Die vielen Beweise der Anteilnahme waren uns ein Trost in den schweren Stunden.
  • Für die mitfühlende Anteilnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben Verstorbenen durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurde, sowie allen, die ihr das letzte Geleit gaben, sagen wir unseren herzlichen Dank.
  • Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme durch Wort, Schrift, Geld-, Kranz- und Blumenspenden sowie allen, die unserer lieben Entschlafenen das letzte Geleit gaben, sagen wir auf diesem Wege unseren aufrichtigen Dank.
  • Herzlichen Dank allen, die meinen lieben Mann auf seinem letzten Weg begleiteten, ihn durch Blumen, Kränze und Geldspenden ehrten und mir durch Wort und Schrift ihre Anteilnahme bekundeten. Die damit zum Ausdruck gebrachte Verbundenheit hat mich tief bewegt.


Der Name des oder der Verstorbenen kann in der Danksagung entweder im Text erscheinen, separat gedruckt werden oder ganz fehlen. Ebenso ist es variabel, ob das Todesdatum noch einmal erwähnt wird oder nicht. Als Datum des Dankes wird üblicherweise kein Tagesdatum, sondern beispielsweise "im Januar 1995" eingesetzt. Wenn bei der Todesanzeige der Nachruf und die Familienanzeige gemeinsam gestaltet wurden, ist es möglich, auch die Danksagung in dieser Form zu drucken. Danksagungen können auch mit einem christlichen Symbol versehen werden.

Weiterführende Angaben zu Symbolen, Schrifttypen etc. finden Sie im Handbuch Trauerdrucksachen